Was bedeutet Unterversicherungsverzicht?
Der Begriff „Unterversicherungsverzicht“ ist ein wichtiger Bestandteil in der Wohngebäude- und Hausratversicherung, der sicherstellt, dass Sie im Schadenfall nicht weniger erstattet bekommen, als der tatsächliche Wert Ihres Hauses oder Hausrats beträgt.
Was bedeutet Unterversicherung?
Unterversicherung liegt vor, wenn die versicherte Summe niedriger ist als der tatsächliche Wert des Gebäudes oder Hausrats. In diesem Fall würde die Versicherung im Schadenfall nicht die gesamten Kosten übernehmen, sondern nur anteilig zahlen.
Beispiel für Unterversicherung:
- Sie haben Ihren Hausrat auf 40.000 € versichert, aber der tatsächliche Wert beträgt 80.000 €.
- Es entsteht ein Schaden von 10.000 €, aber wegen der Unterversicherung (nur 50 % des Werts gedeckt) erstattet die Versicherung nur 5.000 €.
- Sie müssen die restlichen 5.000 € selbst zahlen.
Was bewirkt der Unterversicherungsverzicht?
Wenn eine Versicherung einen Unterversicherungsverzicht anbietet, bedeutet das, dass sie im Schadenfall keine Kürzung der Leistung vornimmt, selbst wenn sich später herausstellt, dass der tatsächliche Wert höher ist als die vereinbarte Versicherungssumme.
Voraussetzungen für den Unterversicherungsverzicht
- In der Hausratversicherung wird oft eine Mindestversicherungssumme pro Quadratmeter Wohnfläche (z. B. 650 € pro m²) festgelegt. Solange diese eingehalten wird, verzichtet die Versicherung auf eine Prüfung der Unterversicherung.
- In der Wohngebäudeversicherung wird häufig der gleitende Neuwert als Basis genutzt. Dadurch passt sich die Versicherungssumme an steigende Baupreise an, sodass eine Unterversicherung vermieden wird.
Fazit
Der Unterversicherungsverzicht ist ein wichtiger Schutz, damit Sie im Schadenfall die volle Entschädigung erhalten. Es lohnt sich, beim Abschluss einer Versicherung darauf zu achten, dass diese Klausel enthalten ist – vor allem, wenn Sie regelmäßig neue Anschaffungen machen oder Ihr Haus an Wert gewinnt.