Der Traum vom eigenen Haus wird von vielen Menschen geträumt und nicht wenige setzen den Traum vom Eigenheim in die Realität um. Doch ein Hauskauf stellt eine große Investition dar, die den oder die künftige Eigentümerin in der Regel über viele Jahre in einen Abzahlungsplan einbindet, der für die meisten Personen oder Familien eine hohe Belastung im monatlichen Budget darstellt. Darum soll und muss ein Hauskauf sorgfältig geplant werden, damit aus dem Traum kein Albtraum wird. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie u.a. achten müssen.
Welche Kosten kommen auf die Käufer zu?
Da ist natürlich zum einen der Kaufpreis des Hauses. Zu diesem gesellen sich aber noch die Kaufnebenkosten hinzu. Aufgrund der Wertigkeit und der Bedeutung, die ein Hauskauf sowohl für den Verkäufer, aber vielmehr für den Käufer besitzt, besteht hier ein erhöhter Sicherheitsbedarf in Bezug auf die Vertragsregelungen genauso wie auch der Staat seinen Anteil einfordert. Wird die Immobilie über einen Immobilienmakler erworben kommen weitere Kosten in Form der Maklergebühren beim Hauskauf hinzu.
In Deutschland, wie in vielen anderen europäischen Ländern auch, muss ein Immobilienkauf über einen Notar abgewickelt werden. Zudem sind die Änderungen der Besitzverhältnisse an dem Haus im Grundbuchamt der jeweiligen Gemeinde einzutragen.
Nun noch das Finanzamt, das bei einem Haus-Kauf immer mit dabei ist. Hier muss der Käufer die Grunderwerbssteuer entrichten.
Grob kann man also davon ausgehen, dass folgende Kosten beim Hauskauf anfallen:
- Kaufpreis der Immobilie
- Darlehen mit Zins- / Tilgungsbelastung
- Maklerkosten (3,57 %)
- Notar- und Gerichtskosten (2%)
- Grunderwerbsteuer je nach Bundesland unterschiedlich hoch (5%)
- Bau- und Renovierungskosten
Vorhandene Eigenmittel können selbstverständlich hier noch abgezogen werden, um den tatsächlichen Finanzierungsbedarf zu ermitteln. Eventuell kann es aber sinnvoll sein, den Eigenanteil möglichst gering zu halten. Sprechen dazu am besten mit Ihrem Finanzierungsberater.
Mit dem Hauskauf ist es aber nicht getan. Auch danach kommen Kosten auf die Käufer zu, die man im Blick haben sollte. Instandhaltung der Immobilie und des Grundstücks können große Summen in Anspruch nehmen. Eine defekte Heizungsanlage, die erneuert werden muss, kann schnell viele Tausend Euro von Ihrem ersparten aufbrauchen.
Warum ein Immobilienmakler?
Im Bereich des Hauskaufs stellt der Immobilienmakler den Kontakt zwischen Verkäufer und Käufer her. Aufgrund der Bedeutung von Immobiliengeschäften werden an Häuser- und Wohnungsmakler jedoch besondere Anforderungen seitens des Gesetzgebers gestellt, die sich einerseits auf die Sorgfaltspflicht beziehen und andererseits auf das Geschäftsgebaren. So darf beispielsweise ein Immobilienmakler eigene, in seiner Verwaltung befindliche Immobilien, bei einem Verkauf nicht mit einer Maklerprovision belegen.
Die Einschaltung eines Immobilienmaklers kann immer dann von Vorteil sein, wenn ein Objekt mit bestimmten Vorgaben gesucht wird und die Eigensuche für den potenziellen Käufer aufgrund fehlender Zeit und Sachkenntnis zu aufwendig wäre. Dabei können die entstehenden Kosten für das Einschalten eines Immobilienmaklers durchaus lohnend sein, denn oft besitzt dieser Kontakte und Beziehungen, die dazu führen, dass das gesuchte Traumhaus gefunden wird und dazu eventuell noch zu einem Preis, der unter dem kalkulierten Budget liegt. Gerade in Ballungsgebieten mit hoher Nachfrage lohnt sich die Hilfe eines Immobilienmaklers deshalb.
Die Rolle des Notars beim Hauskauf!
Ein Notar ist ein amtlich bestellter Jurist, dessen Einschaltung vom Gesetzgeber verlangt wird, um die unparteiische Abwicklung des Hausverkaufs zu gewährleisten. Er darf weder der Käuferseite noch der Verkäuferseite gegenüber verbindlich sein. In diesem Rahmen wickelt er oder sie die vertragliche Seite beim Haus-Kauf ab und überwacht die Gesetzmäßigkeit des Vorgangs. So prüft der Notar unter anderem, ob die am Hauskauf beteiligten Personen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind, um eine einseitige Übervorteilung einer Partei zu verhindern.
Bei einem Notar handelt es sich demnach um einen Juristen, der die Echtheit der Kaufunterlagen beglaubigt und das Rechtsgeschäft beurkundet. Achtung, was viele nicht wissen, ein Notar prüft nicht die Richtigkeit der Unterlagen. Er beglaubigt und beurkundet diese lediglich. Es ist deshalb wichtig, vor dem Hauskauf die Verträge genauestens zu prüfen oder sie prüfen zu lassen.
Die Fallstricke beim Hauskauf?
Wer sich einige Punkte zu Herzen nimmt und versucht Emotionen aus dem Spiel zu lassen wird den richtigen Weg zur Traumimmobilie über kurz oder lang finden. Lassen Sie sich nicht drängen, nicht von Ihrer Bank, nicht vom Verkäufer und auch nicht vom Immobilienmakler.
Prüfen Sie alles ganz genau und nehmen Sie sich auch professionelle Hilfe in Form eines Gutachters mit dazu. Stellen Sie sicher, dass die Immobilienfinanzierung ausreichend hoch kalkuliert wird, die Zins-/Tilgungsbelastung von Ihnen gestemmt werden kann und ziehen Sie auch in Erwägung, dass nicht nur 1% sondern vielleicht sogar 3-5% getilgt werden. So sparen Sie enorm viel Geld, weil weniger Zinsen für das Darlehen anfallen.
Prüfen Sie, ob das Grundstück auf irgendeine Art belastet ist (Umweltbelastung) oder ob die Bausubstanz Mängel aufweist.
Muss die Immobilie noch umgebaut, renoviert oder gar saniert werden, planen Sie ein, dass es zu Verzögerungen beim Bau kommen kann, die Kosten für Materialien sich verändern können oder es zu anderen unvorhergesehenen Zwischenfällen kommt. Sie sollten also immer auch noch den ein oder anderen Euro auf der hohen Kante liegen haben, damit Sie solche Zeiten überbrücken können.
Gebäudeversicherung Hauskauf
Werfen Sie zudem einen Blick auf die Wohngebäudeversicherung. Gebäudeversicherungen gehen auf den Käufer über, wenn dieser die Frist zur Sonderkündigung der Wohngebäudeversicherung beim Eigentümerwechsel verstreichen lässt. Die Gebäudeversicherung einfach so zu kündigen ist allerdings nicht ratsam. Alte Verträge sind häufig sehr günstig. Wenn Ihnen eine billige Gebäudeversicherung also wichtig ist, kann es sinnvoll sein, den bestehenden Vertrag zu übernehmen. Nachteile? Es kommt vor, dass diese Verträge eher mit schlechten Leistungen abgeschlossen wurden, einen zu geringem Versicherungsumfang aufweisen oder falsch kalkuliert wurden. Hier ist es wichtig einen Versicherungsexperten zu Rate zu ziehen. Informieren Sie sich deshalb gut, ehe Sie Ihre Wohngebäudeversicherung kündigen.
Mit dem Hauskauf erfüllen sich viele Menschen einen lang ersehnten Traum und lassen diesen zur Realität werden. Mietkosten sparen und endlich nur noch die eigenen vier Wände abbezahlen. Behalten Sie die monatliche Belastung für Zins und Tilgung im Auge und denken Sie daran, dass diese auch noch dann für Sie zu stemmen sein muss, wenn sich nach der Zinsbindung die Zinsen erhöhen, vielleicht sogar verdoppeln.
Wer sinnvoll und klug an das Projekt Hauskauf heran geht wird damit lange Freude haben und stellt sicher, dass der Hauskauf auch in 10 Jahren noch die richtige Entscheidung war.